Der große Krieg der weißen Männer – Was geht uns das 100 Jahre später an?

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Vortrag + Präsentation

Zu Gast: Dr. Hartmut Henicke, Historiker

Das Attentat von Sarajevo wird als Auslöser für den Ersten Weltkrieg genannt. Schaut man genauer hin, sieht man, dass die europäischen Großmächte Anfang des 20. Jahrhunderts alle den Finger am Drücker hatten und ​auf Imperialismus und Militarismus ausgerichtet waren; das Deutsche Kaiserreich insbesondere. Daneben hatten Vernunft und Frieden bald keinen Platz mehr. Arnold Zweig nennt ihn deshalb den großen Krieg der weißen Männer, weil es nur um Macht und Machterhalt ging.
Die Veranstaltung informiert über Ursachen, Verlauf und Folgen des Ersten Weltkrieges – mit einigen Seitenblicken auf Berlin – und fragt vor allem, was uns das 100 Jahre danach noch angeht.

Mittwoch, 15.10. 2014 um 19 Uhr

 

Flucht und Asyl

Wir wollen uns mit der alltäglichen (7)

ZUM FILM:
Little Alien ist ein Dokumentarfilm von Nina Kusturica über Teenager, die allein und unter größter Gefahr nach Europa flüchten. Nina Kusturica vermittelt auf höchst einfühlsame Weise ein komplexes Bild von den Hoffnungen und Träumen jugendlicher Flüchtlinge, die sich nach ihrer Flucht mit einem teilweise absurden und menschenverachtenden bürokratischen System der europäischen Staaten konfrontiert sehen.


„Migration nach Berlin: eine Sprechstunde“

M IGRATION (7)

Du lernst fleißig Deutsch und würdest gern in Berlin bleiben?

Wir bieten am

20.08.2014 um 19 Uhr

im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Die Welt ist nicht mein Dorf“

im Sprachenatelier Berlin, Frankfurter Allee 40, 10247 Berlin

eine Expertenrunde für Migrationsinteressierte.

Wir freuen uns, dass wir dafür

Sigrid Wagner und Gundula Kapteina vom AWO Begegnungszentrum
gewinnen konnten, die uns mit Rat und Tat beiseite stehen werden.

Hier können Erlebnisse ausgetauscht und die wichtigsten Fragen geklärt werden.
Die Veranstaltungssprache ist deutsch, im Bedarfsfall gibt es eine englische Übersetzung.

Wir freuen uns über euer zahlreiches Erscheinen!

 

 

 

»Bê Deng (Sessiz)« – Filmvorführung und Diskussion mit dem Regisseur Rezan Yeşilbaş

Bê Deng Drama

Am 06. August 2014 um 19 Uhr präsentieren wir im Sprachenatelier Berlin den Gewinner von Cannes
2012 – Rubrik Kurzfilme »Bê Deng (Sessiz)«

Türkei im Jahr 1984. Zeynep, die mit ihren drei Töchtern in Diyarbakir im Osten der Türkei lebt, will ihren Mann im Gefängnis besuchen. Zeynep kann lediglich ihre Muttersprache Kurdisch sprechen, aber im Gefängnis ist nur Türkisch erlaubt, sodass sie außerstande ist zu reden. Außerdem möchte sie ihrem Ehemann neue Schuhe mitbringen, allerdings ist das Mitbringen von Gegenständen von außerhalb des Gefängnisses untersagt . . .

Crew:
Regisseur/Drehbuchautor: L. Rezan Yeşilbaş,
Produzent: L. Rezan Yeşilbaş,
Besetzung: Belçim Bilgin, Cem Bender,
Kameramann: Türksoy Gölebeyi

Rezan Yeşilbaş
Rezan Yeşilbaş schloss seinen BA 2008 am Institut für Kino und Fernsehen der Marmara Universität in Istanbul ab. Derzeit macht er am gleichen Institut seinen MA.
Im Jahr 2008 schrieb er das Drehbuch und führte Regie bei seinem ersten Kurzfilm „Hüküm“ (dt. „Der Richterspruch“), der Teil seiner „Trilogie der Frauen“ ist. Der Kurzfilm „Hüküm“ nahm darüber hinaus an diversen internationalen Filmfestspielen teil, gewann Auszeichnungen mehrerer nationaler Filmfestspiele und wurde mit dem „Audience Award“ (dt. „Zuschauerpreis“) der Bostoner Filmfestspiele ausgezeichnet. Zudem arbeitete Rezan Yeşilbaş als leitender Produzent und erster Regieassistent unter dem international anerkannten türkischen Regisseur Zeki Demirkubuz bei dessen Spielfilmen „Kiskanmak“ („Neid“, 2008) und „Yeralti“ (engl. „Inside“). Er arbeitete auch bei mehreren anderen Filmen als leitender Produzent.

Der zweite Film der Trilogie, „Sessiz/Bê Deng“ (dt. „Lautlos“, 2012), gewann ebenfalls viele Auszeichnungen bei nationalen und internationalen Filmfestspielen, einschließlich des „Palme d`Or“ (dt. „Goldene Palme“) der 65. Filmfestspiele in Cannes in der Rubrik Kurzfilme.

„Sessiz/Bê Deng“ wurde 2012 für den „Europäischen Filmpreis“ nominiert. Überdies wurde der Film zusammen mit einer Auswahl von „Spectrum Shorts“ (Kurzfilmen) während der internationalen Filmfestspiele in Rotterdam vorgeführt, sowie zur Teilnahme an den internationalen Filmfestspielen von Clermont-Ferrand im Jahre 2013 ausgewählt.

Die Veranstaltung findet in Kurdisch, Türkisch und Deutsch statt.
Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird jedoch gebeten per E-Mail an mail@sprachenatelier-berlin.de oder telefonisch unter 030.27589855.
nur bedingt barrierefrei, Aufzug vorhanden, aber sehr eng.

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Der NSU-Terror: Wie und wo steht die öffentliche Auseinandersetzung mit Neonazismus und Rassismus in der Gesellschaft?

 

Dieses Mal wollen wir uns im Rahmen von „Die Welt ist nicht mein Dorf“ mit dem NSU-Terror und seiner Aufarbeitung kritisch auseinandersetzen.

Wir freuen uns, dazu einen kurzen Film zeigen zu können und Özge Pınar Sarp und Ulli Jentsch von NSU-watch begrüßen zu dürfen, um mit ihnen über den Stand der Auseinandersetzung über Neonazismus und Rassismus in der Gesellschaft zu diskutieren:

  • Wird institutioneller Rassismus aufgearbeitet oder fortgesetzt?

  • Was hat der NSU-Prozess in München bisher gebracht?

  • Welche Aufklärung wurde durch den NSU-Untersuchungsausschuss geleistet?

  • Welche Konsequenzen ziehen Medien, Politik und Gesellschaft aus dem Terror?

  • Was wird aufgearbeitet, was nicht und was muss gesellschaftlich eingefordert werden?

 
NSU-watch

ist eine unabhängige Beobachtungsstelle, gegründet am 1. April 2013. NSU-watch klärt auf und mischt sich ein. Kern der Arbeit von NSU-watch ist die Beobachtung des Strafprozesses gegen Beate Zschäpe, Ralf Wohlleben, Holger G., André E. und Carsten Sch. am Oberlandesgericht in München. Siehe: http://www.nsu-watch.info

Wir freuen und auf euch und eine gute Diskussion

am 25. Juni 2014 um 19 Uhr

 

im Sprachenatelier Berlin,

Frankfurter Allee 40 (U-Bahn-Station Samariter-Straße),

2. Stock: Salon

Film und Diskussion auf Türkisch und Deutsch

nur bedingt barrierefrei, Aufzug vorhanden, aber sehr eng

Eintritt frei – Spenden für NSU-watch wilkommen!

zum Hintergrund:

NSU-Terror

1999 explodierte in einem Lokal in Nürnberg eine Rohrbombe, ein Mensch wurde schwer verletzt: Motiv: Rassismus.

Zwischen 2000 und 2006 wurden 9 Menschen ermordet. Mordmotiv: Rassismus.

2001 explodierte in einem deutsch-iranischen Lebensmittel-Geschäft eine Bombe, die Tochter der Inhaber wurde schwer verletzt. Motiv: Rassismus.

2004 wurde in Köln ein Anschlag mit einer Nagelbombe verübt, 22 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt: Attentatsmotiv: Rassismus.

2007 wurde eine Polizistin erschossen.

Das ist (nur) der bekannte Teil des Terrors des NSU – des selbsternannten nationalsozialistischen Untergrunds.

Der Terror flog auf – der Schock war groß

Im November 2011 flog der rassistische Terror auf. Am 16.11.2011 erklärte Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) in den Tagesthemen: „Man konnte sich bis vor wenigen Tagen nicht vorstellen, dass es tatsächlich terroristische Organisationen geben könnte oder Zellen geben könnte, die mordend durchs Land laufen.“ Medien und Politik zeigten sich zu einer Auseinandersetzung und Aufklärung bereit.

Behörden und Politik wussten seit 2000 vom Terror

Aus einer Fülle von Akten, die teilweise amtlich geheim gehalten werden, wird deutlich: Einzelne Behörden wussten, wo das Trio sich wahrscheinlich versteckte, andere, dass sie sich bewaffneten, andere weigerten sich, bei der Aufklärung der Morde die Spur nach rassistischen Motiven zu verfolgen.

Der Terror war vermeidbar

Prof. Hajo Funke, ein Sachverständiger der NSU-Untersuchungsausschüsse kommentierte das Auftauchen des Dokuments: „Wenn man angemessen gehandelt hätte, man hat das ja versucht, aber nicht konsequent gemacht, dann wäre die gesamte Mordserie vermeidbar gewesen.“

Der NSU-Gerichtsprozess

Seit einem Jahr läuft der Strafprozess am Oberlandesgericht München. Mehr als Hundert Verhandlungstage sind vergangen. Wie sieht die Zwischenbilanz aus?

Ermutigend ist, das es wahrscheinlich zu einer Verurteilung im Sinne der Anklage reichen wird.

Ernüchernd ist, dass zentrale Fragen nicht bearbeitet werden:

  • Wie konnten junge Menschen derart hasserfüllt werden, dass sie mordend durch das Land laufen und rassistischen Terror verbreiten?

  • Wer hat den Terror unterstützt? Wer gehört zum Netzwerk des NSU?

  • Welche Rolle haben V-Leute und Verfassungsschutzbehörden gespielt? Wieso wurden Akten geschreddert und Akten geheimgehalten?

  • Wieso blendeten Ermittlungs- und Sicherheitsbehörden sowie Medien Neo-Nazis als Täter_innen konsequent aus und verdächtigten die Opfer und ihre Angehörigen?

  • Welchen Einfluss hat der alltägliche und institutionelle Rassismus?

Wir gedenken der Toten und trauern in Solidarität mit ihren Angehörigen

 

Enver Şimşek Der Inhaber eines Blumenhandels in Schlüchtern wurde am 9. September 2000 in Nürnberg in seinem mobilen Blumenstand mit acht Schüssen niedergeschossen und erlag am 10.9.2000 seinen Verletzungen.

Abdurrahim Özüdoğru Der Schichtarbeiter bei Siemens wurde am 13. Juni 2001 in seiner Änderungsschneiderei in der Nürnberger Südstadt, wo er nebenamtlich arbeitete, mit zwei Kopfschüssen ermordet.

Süleyman Taşköprü Der Obst- und Gemüsehändler wurde am 27. Juni 2001 in Hamburg-Bahrenfeld im Laden seines Vaters mit drei Kopfschüssen ermordet.

Habil Kılıç Der Inhaber eines Obst- und Gemüsehandel wurde am 29. August 2001 in München-Ramersdorf in seinem Geschäft mit zwei Kopfschüssen erschossen.

Mehmet Turgut Er war zu Besuch bei einem Freund und wurde dort am 25. Februar 2004 beim Aufschließen dessen Döner-Standes in Rostock-Toitenwinkel mit fast aufgesetzten Schüssen in Hals, Nacken und Kopf erschossen.

İsmail Yaşar Der Inhaber eines Döner-Kebap-Imbisse wurde am 9. Juni 2005 in seinem Verkaufscontainer in der Nürnberger Scharrerstrasse mit fünf gezielten Schüssen in Kopf und Herz ermordet.

Theodoros Boulgarides Der Mitinhaber eines Schlüsseldienstes wurde am 15. Juni 2005 in seinem Geschäft in München-Westend mit drei Kopfschüssen ermordet.

Mehmet Kubaşık Der Besitzer eines Kiosks wurde am 4. April 2006 mit mehreren Schüssen in seinem Kiosk in der Dortmunder Nordstadt niedergeschossen und starb an seinen schweren Verletzungen.

Halit Yozgat Der Betreiber eines Internetcafé wurde am 6. April 2006 in seinem Internet-Café in Kassel durch zwei gezielte Pistolenschüsse ermordet.

Michèle Kiesewetter Die Polizeibeamtin Michèle Kiesewetter wurde am 25. April 2007 auf der Theresienwiese in Heilbronn mit einem gezielten Schuss in den Kopf getötet. Ein weiterer Polizeibeamter wurde mit einem Kopfschuss lebensgefährlich verletzt.

OrangePlakat

Der NSU-Terror

Waffenexporte aus Deutschland

veranstaltung

„DIE WELT IST NICHT MEIN DORF – reloaded“

Die Wiederbelebung der Globalisierungs-Veranstaltungsreihe im Sprachenatelier kommt!

Am 14.05.2014 um 19 Uhr im Salon des Sprachenateliers (2.OG links), Frankfurter Allee 40 (U-Bahn-Station Samariterstraße)

starten wir gewohnt kritisch mit dem Thema „Waffenexporte aus Deutschland“.

Wir freuen uns, zum Auftakt Wolf-Dieter Vogel (Journalist, Publizist und Pressereferent) in unserer Diskussionsrunde begrüßen zu dürfen. Sechs Jahre lang lebte er in Mexiko und berichtete aus dem Land. Er beschäftigt sich weiterhin mit der dortigen Entwicklung, u.a. ist er Mitherausgeber des Buches ‚NarcoZones‘ (Verlag Assoziation A, 2012). Unbeirrt und systematisch hat er den Export von deutschen Sturmgewehren nach Mexiko verfolgt und analysiert. Damit war er an der Aufdeckung eines Skandals beteiligt.

Zum Einstieg zeigen wir eine Reportage über den außer Kontrolle geratenen deutschen Waffenexport aus Deutschland.